© Naturpark Bergisches Land

Der Büttgeselle

Lumpen aus Leinen zerstampften sie zu Fasern und Baumwollfetzen und zermahlten sie dann in Wasser zu Brei: die Bergischen Büttgesellen, benannt nach der Bütte, dem großen Trog, aus dem sie mit einem Sieb den Faserbrei für das  Büttenpapier schöpften. Danach folgte das Gautschen: das Entwässern und Zusammenpressen der Fasern, um mehrlagige Papierbahnen zu gewinnen. Wer Papier herstellen möchte, braucht Wasser: zum Aufschwemmen der Fasern und als Kraftquelle, die die Stampfwerke und Walzen antreibt. Wasser gibt es im Bergischen reichlich. Doch aufgrund seines gleichmäßig fließenden Gewässers war ein kleiner, nur 20 Kilometer langer Bach ganz besonders geeignet für den Mühlenbetrieb. Er entspringt in Herrenstrunden und mündete früher in Köln-Mühlheim in den Rhein: die Strunde, einst im Ruf, „der fleißigste Bach Deutschlands“ zu sein. Denn über 40 Mühlen – mehrere von ihnen für die Papierherstellung, aber auch Getreide-, Walk-, Stampf-, Öl- und Pulvermühlen – arbeiteten an den Strunde-Ufern. Ihnen verdankt Bergisch Gladbach seinen wirtschaftlichen Aufschwung vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Die Papierherstellung im Oberbergischen lässt sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen: die erste Papiermühle in der Region war die Homburger Papiermühle in Nümbrecht, in der noch bis 2007 Papier erzeugt wurde.
Die 1582 als Quirlsmühle gegründete Papierfabrik Gohrsmühle (oder Metsä Board Zanders GmbH) besteht bis heute, auch wenn von der ursprünglichen kleinen Mühle nichts mehr übrig ist: dort steht eine moderne Fabrikanlage.  Schreibpapier und Pappendeckel, Druck-, Pack-, Lösch- und Seidenpapier: die Papiermühlen im Oberbergischen lieferten für verschiedenste Zwecke, später auch Hygienepapier. Mit der Industrialisierung setzten sich Papiermaschinen durch, die die Büttgesellen beim Schöpfen, Pressen und Trocknen ablösten. Heute erinnern nur noch wenige Museen an das alte Handwerk. So wie das in der Papiermühle Alte Dombach in Bergisch Gladbach: Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die Mühle in Betrieb genommen, seit 1999 ist in dem Gebäude ein Museum untergebracht. Hier lässt sich sowohl der Prozess der Papierherstellung als auch der unterschiedliche Gebrauch im Wandel der Zeit nachvollziehen. Und wer seine Geschicklichkeit mit dem Schöpfrahmen einmal auf die Probe stellen möchte, kann sich selbst als Papiermacher versuchen.

Diesen und weitere Texte finden Sie in der Broschüre "Bergische Berufe" vom Naturpark Bergisches Land. 


Die hier vorgestellten Berufe werden in den Texten in der Regel in ihrer männlichen Sprachform genannt. Wir haben uns aus Gründen der Lesbarkeit ebenso wie aus historischen Gründen dafür entschieden, uns auf eine Geschlechtsform zu beschränken: Die meisten der hier vorgestellten Berufe wurden zumindest in der Vergangenheit überwiegend von Männern ausgeübt.

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Moltkestr. 26
51643 Gummersbach

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