© Guido Wagner

Arboretum

Wälder aus aller Welt in Wuppertal

Das Arboretum der Försterei Burgholz

Verwundert reibt sich der Wanderer die Augen: Mammutbäume? Hier? 15 Minuten von der Wuppertaler Innenstadt entfernt? Keine Frage, die Baumriesen sind echt. Und sie sind längst nicht die einzigen exotischen Waldgewächse der Försterei Burgholz, in deren rund 1000 Hektar großen Revier sich leicht eine Weltreise unternehmen lässt. Eine Wälder-Weltreise. Vom Kaukasus bis nach Südamerika sind es nur ein paar Schritte. Auf knapp 250 Hektar finden sich in der Försterei Burgholz mehr als 130 Baumsorten aus aller Herren Länder – Andentannen und Urweltmammutbäume aus China stehen hier zwischen „Preußenbäumen“ (Fichten) und Deutschen Eichen.

Eine ungewöhnliche Nachbarschaft, die ihren Ursprung in biologischen Tests aus der Mitte des 20. Jahrhunderts hat – als der Umweltschutz noch in den Kinderschuhen steckte. Nachdem sich nämlich die Immissionen aus den nahen Industriegebieten auch an den Fichten der Försterei Burgholz bemerkbar gemacht hatten, suchte man Ende der 50er-Jahre „rauchharte Baum- arten“, die der zunehmenden Umweltverschmutzung standhielten und die kränkeln- den Fichten ersetzen könnten. Außerdem forschten die Forstwissenschaftler damals nach Baumarten, die schneller wachsen als einheimische Arten und sich durch eigene Aussaat vermehren können – ein waldbaulicher Vorteil, den die bergischen Buchen nicht aufzuweisen hatten.

Die Landesforstverwaltung NRW wählte die Försterei Burgholz als eins von landesweit zwei Versuchsrevieren für den Anbau fremdländischer Baumarten aus. Baumarten-Tester der ersten Stunde war Förster Heinrich Hogrebe, der in seinem Revier nun ebenso Riesenmammutbäume (Sequoiadendron giganteum) wie Coast Redwoods (Sequoia sempervirens) anbaute.

Viele exotische Baumarten waren indes „Spätheimkehrer“. Schließlich war der Urweltmammutbaum in der Region schon einmal heimisch – vor den Eiszeiten. Er bildet die Grundlage für unsere Braunkohle. Die meisten der seit 1959 in Burgholz angepflanzten Baumexoten gediehen denn auch prima im bergischen Klima. Die für Menschen mitunter lästigen Jahresniederschläge von 1200 Millimetern schienen ihnen eben- so gut zu bekommen wie die milden Winter und die Jahresdurchschnittstemperatur von 8,5 bis 9 Grad.

Die Suche nach dem Baum, der gegen das Waldsterben immun ist, hat man indes längst aufgegeben. Stattdessen wurden die Luft- verschmutzungsprobleme an der Wurzel angegangen und Abgasreinigungsanlagen entwickelt – für die Industrie wie auch für Autos und Co. Das Versuchsrevier allerdings überdauerte die Wende in der Umweltpoli- tik, sodass man heute auf einem der zwei bis sechs Kilometer langen Rundwanderwege oder auf der vierten Etappe der Fernwander- route Bergischer Weg bei einer kleinen Wanderung eine wahre Weltreise erleben kann.

Anfahrt: Vom Waldpädagogischen Zentrum an der Friedensstraße 69 in Wuppertal-Cronenberg starten zwei Rundwanderungen. Zwei weitere gekennzeichnete Routen durch das Arboretum beginnen am Parkplatz Kaisereiche an der Straße „Zur Kaiser- eiche“ in Wuppertal-Cronenberg.
Infos:www.wpz-burgholz.de

Diesen und weitere Texte finden Sie in der Broschüre "Bergische Orte" vom Naturpark Bergisches Land. 

Contact

Waldpädagogisches Zentrum Burgholz
Friedensstraße 69
42349 Wuppertal - Wuppertal-Cronenberg

Zweckverband Naturpark Bergisches Land
Moltkestraße 26
51643 Gummersbach

Phone: +49 22 61 - 9163100
E-mail:
Website: www.naturparkbergischesland.de

Zweckverband Naturpark Bergisches Land

E-mail:

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