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Julie und Maria Zanders

Julie Zanders (geb. Müller, 1804-1869) und ihre Schwiegertochter Maria Zanders (geb. Johanny, 1839-1904) waren zwei bedeutende Unternehmerinnen der Bergischen Papierindustrie. Julie entstammte einer Familie von Papierherstellern, ihrem Vater Gustav Müller gehörte die Dombacher Mühle. Julie heiratete den Unternehmer Johann Wilhelm Zanders aus Düsseldorf, der die Papierfabrik J. W. Zanders in Bergisch Gladbach gründete. Als ihr Mann 35-jährig starb, übernahm Julie die Leitung der Firma: Sie verwaltete die Geschäfte, kümmerte sich um die Mitarbeiter und hatte die alleinige Prokura. Von 1836 an lebte die Unternehmerin zwölf Jahre lang mit ihren Kindern in Bonn, wo diese ausgebildet wurden. Julie selbst schloss in dieser Zeit Freundschaft mit Künstlern und Wissenschaftlern der Rheinischen Universität Bonn und legte damit den Grundstein für die Verbindung der Familie Zanders zu den Intellektuellen ihrer Zeit. Als Julie 1848 mit ihren Kindern nach Bergisch Gladbach zurückkehrte, stieg auch ihr Sohn Carl Richard Zanders ins Unternehmen mit ein – allerdings wurde er erst nach zehn Jahren gleichberechtigter Gesellschafter. 1857 heiratete er die in Hückeswagen geborene, erst 18-jährige Maria Johanny, die aus einer vornehmen Tuchfabrikantenfamilie stammte. Als Carl Richard 1870 verstarb – nur ein Jahr nach seiner Mutter Julie – machte die junge Maria Zanders es sich zur Aufgabe, die Firma ihres Mannes weiterzuführen und für die Zukunft zu erhalten. Unter ihrer Leitung wuchs das Unternehmen, 1876 kaufte Maria die Papierfabrik an der Dombach auf, die einst dem Vater ihrer Schwiegermutter Julie gehört hatte.
Um 1880 waren über 700 Personen in der Papierherstellung J.W. Zanders beschäftigt. Als Leiterin des florierenden Unternehmens ließ Maria Zanders die repräsentative Villa Zanders im Herzen von Bergisch Gladbach errichten, wo die passionierte Kunstliebhaberin – wie schon ihre Schwiegermutter vor ihr – Beziehungen zu den großen Persönlichkeiten ihrer Zeit unterhielt: zu dem Politiker Eduard von Simson, dem Künstler Max Bruch und vielen anderen. Mit großer Leidenschaft setzte sich Maria außerdem für die Sanierung des Altenberger Doms ein, dessen Zustand, wie sie befand, „nicht dauern kann und darf!“ 1894 mobilisierte Maria Zanders Bürger und Politik und gründete den Altenberger Dom-Verein, der sich seither für die Erhaltung des Gotteshauses aus dem 12. Jahrhundert einsetzt. Die Firma J.W. Zanders ist bis heute unter dem Namen Metsä Board Zanders GmbH in der Papierindustrie aktiv. In der Gohrsmühle in Bergisch Gladbach werden maßgeschneiderte Faltschachtelkartons hergestellt. In den Räumen der Villa Zanders befindet sich heute ein Kunstmuseum.

Diesen und weitere Texte finden Sie in der Broschüre "Bergische Originale" vom Naturpark Bergisches Land. 

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