100 Kilo Bergisches Saatgut für Bergische Vielfalt

© Biologische Station Rhein-Berg
Pressegespräch zur Vorstellung der regionalen Saatgutmischung speziell für das Bergische Land. Auf dem Bild von links nach rechts: Cornelia Lösche (Biologische Station Rhein-Berg), Christine Wosnitza (Biologische Station Oberberg), Tobias Mika (Biologische Station Rhein-Berg), Jens Eichner, Ariane Kautschke (beide Naturpark Bergisches Land).

Nach sechsjähriger gemeinsamer Arbeit im Projekt „Bergisches Saatgut für Bergische Vielfalt“ kündigen die Biologischen Stationen Rhein-Berg und Oberberg gemeinsam mit dem Naturpark Bergisches Land die Verfügbarkeit der ersten 100 Kg des Bergischen Regiosaatguts an. Mit dieser Mischung aus regionalen Wildpflanzensamen können ab 2024 artenarme Wiesenflächen im Bergischen Land wieder mit bei uns typischerweise vorkommenden Wildkrautarten angereichert werden. Artenreiche Wiesen bieten Futterpflanzen und Nistmöglichkeiten für zahlreiche Insektenarten und fördern auf diesem Wege auch das Vorkommen weiterer Artengruppen wie Vögel und Fledermäuse. Sie sind daher ein wichtiger Beitrag zur Biodiversität im Bergischen Land.

Die Anreicherung artenarmer Wiesen mit regionalem Saatgut dient der Wiedergewinnung einer klassischen, artenreichen Glatthaferwiese, die sich in erster Linie als Mähwiese eignet. Bereits seit dem Jahr 2020 dürfen Ansaaten in der freien Landschaft nur noch mit Regiosaatgut vorgenommen werden. Da Wildpflanzen genetische Anpassungen an ihre Ursprungsregion aufweisen, ist die Verwendung von Regiosaatgut für Neueinsaaten enorm wichtig. Regiosaatgut ist Saatgut, dessen Erzeugung von der Sammlung über den Anbau bis hin zur Ernte komplett in der Region, in der es ausgebracht werden soll, stattgefunden hat. Bislang stand dieses Saatgut für das Bergische Land noch nicht zur Verfügung.

Das Saatgut wurde im Rahmen eines vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) geförderten Kooperationsprojekts zur Umsetzung des Programms zur Regiosaatgutförderung des LVR entwickelt. Weitere Kooperationspartner sind die Biologischen Stationen Mittlere Wupper und Haus Bürgel.

Für eine kostenfreie Saaatgutbereitstellung muss ein Antrag beim LVR gestellt werden. Antragsberechtigt sind Privatpersonen, landwirtschaftliche Betriebe, Vereine, Verbände und Kommunen, die Flächeneigentümer oder Pächter sind. Zu den wichtigsten Förderkriterien gehören eine Flächengröße von mindestens 400 Quadratmetern und die Lage in der freien Landschaft oder einer größeren innerörtlichen Grünfläche mit ungestörter Entwicklung. Es muss allerdings garantiert werden, dass die Fläche eigenständig für die Aussaat vorbereitet und anschließend entsprechend gepflegt wird.
Wenn die Förderkriterien erfüllt sind und die Biologischen Stationen die Förderfähigkeit gegenüber dem LVR bestätigen, steht einer Anreicherung und damit auch einem Beitrag zur Erhöhung der Biodiversität im Bergischen Land nichts mehr im Wege. Da gute Zeiträume zur Einsaat im Frühjahr und im Herbst liegen, sollten Interessierte für die Beratung und Antragstellung ausreichend Vorlauf einplanen. Wer eine geeignete Fläche hat, sollte sich also am besten jetzt schon informieren und sich mit der Biologischen Station in Verbindung setzen.

Weitere Infos zu Regiosaatgut und zur Saatgutmischung für das Bergische Land sind unter www.bergisches-saatgut.de zu finden. Informationen zur Saatgutförderung sind unter www.lvr.de/regiosaatgutfoerderung bereitgestellt.

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