© Historisches Zentrum Remscheid, Bildarchiv

Der Werkzeugmacher

Die Grundlagen für die frühindustrielle Werkzeugfertigung im Bergischen Land wurden vor allem durch die Eisenvorkommen und das Holz für die Holzkohle begünstigt. Auch die Nähe zu den Erzgruben im Siegerland und zum Rhein spielte eine entscheidende Rolle, da mit dem ständigen Wasservorkommen und der Strömung die Wasserräder angetrieben werden konnten.
Die Geschichte der Werkzeugmacher reicht weit ins Mittelalter zurück. In dieser Ära wurden Geräte noch individuell für die persönlichen Belange und Vorstellungen der Kunden hergestellt. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten die Werkzeugmacher, die damals nur Facharbeiter im Metallbereich waren, noch mit Hand und Feile. Vor allem ab dem Ende des 18. Jahrhunderts, als die Techniken der Metallumformung wie das Stanzen, Prägen und Dehnen neue Produktionsformen ermöglichten, wurde der Beruf der Metallverarbeitung zu einem stark verbreiteten Lehrberuf. Insbesondere im Mittelbergischen waren die Herstellung von Werkzeugen und die damit verbundenen Gewerbezweige ein wichtiger Faktor. So gründeten die Brüder Peter und Friedrich Wilhelm Hendrichs 1886 ihre Gesenkschmiede in Solingen-Merscheid. Ein ganzes Jahrhundert lang wurden hier Werkzeuge hergestellt, bis das Unternehmen schließlich 1989 in ein Museum umgewandelt wurde.
Durch die Industrialisierung wurde aus der individuellen Herstellung der Werkzeuge eine Serien- und Massenfertigung, was eine spezielle Berufsausbildung für diese Tätigkeitsfelder notwendig machte. Die Aufgabe dieser Fachkräfte, die heute als Feinwerkmechaniker bezeichnet werden, ist die Herstellung von Werkzeugen. Absolute Präzision ist dafür eine entscheidende Voraussetzung. So kam es, dass sich aus den Hammerwerken und Schleifkotten im Bergischen Land heraus eine hoch spezialisierte Metallverarbeitung entwickelte. Zunächst wurden nur „Rennöfen“ (kleine Schmelzöfen) benutzt, die dann schließlich von „Hochöfen“ abgelöst wurden, um Stahl zu erzeugen.
 

Diesen und weitere Texte finden Sie in der Broschüre "Bergische Berufe" vom Naturpark Bergisches Land. 


Die hier vorgestellten Berufe werden in den Texten in der Regel in ihrer männlichen Sprachform genannt. Wir haben uns aus Gründen der Lesbarkeit ebenso wie aus historischen Gründen dafür entschieden, uns auf eine Geschlechtsform zu beschränken: Die meisten der hier vorgestellten Berufe wurden zumindest in der Vergangenheit überwiegend von Männern ausgeübt.

Kontakt

Zweckverband Naturpark Bergisches Land
Moltkestr. 26
51643 Gummersbach

Tel.: 02261 9163100
E-Mail:
Webseite: www.naturparkbergischesland.de

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