© Fritz-Roth-Stiftung

Fritz Roth

Trauer und Tod – was früher in der Gesellschaft und vor allem in den Familien einfach dazugehörte, ist heute oft abgekoppelt und verdrängt aus dem Alltag. Eine schlechte Entwicklung, fand der 1949 geborene Bestattungsunternehmer Fritz Roth. Sein Engagement für einen anderen, einen offeneren und ehrlicheren Umgang mit dem Thema Tod machte Fritz Roth weit über das Bergische Land hinaus bekannt. Mit zahlreichen Büchern und in Vorträgen, im Radio und im Fernsehen, vor allem aber durch seine praktische Arbeit warb er unermüdlich für eine andere Art des Trauerns. Dabei half ihm ganz sicher sein nicht besonders gradliniger Lebensweg: Nach dem Besuch eines streng katholischen Gymnasiums überlegte Roth, Priester zu werden, entschied sich dann aber für ein BWL-Studium und arbeitete anschließend in der Energiebranche. 1983 übernahm er das Bestattungshaus Pütz in Bergisch Gladbach, ließ sich zum Trauerpädagogen ausbilden und setzte sich auch künstlerisch mit dem Thema Abschiednehmen auseinander. In den Folgejahren entwickelte er das Konzept des „Hauses der menschlichen Begegnung“ und realisierte es als neue Form eines Bestattungsinstituts. Eine private Trauerakademie gehörte ebenso dazu wie der erste private Friedhof Deutschlands und die „Villa Trauerbunt“ für Kinder, die einen geliebten Menschen verloren haben.
Den Tod zurück ins Leben zu holen, wie er es ausdrückte – das war immer Fritz Roths Anspruch gewesen. Trauerrituale spielten dabei für ihn eine große Rolle, und diese Rituale durften durchaus modern sein: Die nach seinem Tod gegründete Fritz-Roth-Stiftung unterstützt beispielsweise einen Trauer-Chat für Kinder und Jugendliche. Auf der Webseite doch-etwas-bleibt.de, einem Projekt des Hospizes Bedburg-Bergheim, finden Jugendliche eine Plattform, auf der sie sich in ihrem Medium, dem Internet, über Tod, Trauer und Verlust austauschen und Erfahrungen weitergeben können.
Als im Frühjahr 2012 bei Fritz Roth Leberkrebs festgestellt wurde, war die Bestürzung in Bergisch Gladbach und darüber hinaus groß. Roth starb im Dezember 2012, zur ökumenischen Trauerfeier im Altenberger Dom kamen weit über 2000 Trauergäste. Die Zahl wäre ihm wohl nicht wichtig gewesen – wohl aber das Gefühl: „Trauer ist Liebe“, hatte Fritz Roth immer wieder gesagt.

Diesen und weitere Texte finden Sie in der Broschüre "Bergische Originale" vom Naturpark Bergisches Land. 

Kontakt

Zweckverband Naturpark Bergisches Land
Moltkestr. 26
51643 Gummersbach

Tel.: 02261 9163100
E-Mail:
Webseite: www.naturparkbergischesland.de

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